Kontroverse entbrennt um Anna Netrebkos Auftritt in Wiesbaden

Umstrittene russische Sängerin sorgt für Proteste

Debüt als Abigaille in Verdis "Nabucco" geplant

Der geplante Auftritt der in Russland geborenen Sopranistin Anna Netrebko bei den Wiesbadener Maifestspielen hat erneut zu Protesten geführt. Netrebko, die in der Vergangenheit ihre Unterstützung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin bekundet hatte, wird ihr Debüt als Abigaille in Giuseppe Verdis Oper "Nabucco" geben.

Die Entscheidung des Festivals, Netrebko auftreten zu lassen, stieß bei einigen auf Kritik, die argumentieren, dass es unangebracht sei, eine Künstlerin zu engagieren, die sich mit einem Regime identifiziert, das einen Krieg gegen die Ukraine führt. Befürworter von Netrebkos Auftritt behaupten hingegen, dass Kunst und Politik getrennt werden sollten und dass sie eine talentierte Sängerin sei, die es verdiene, auftreten zu dürfen.

Die Proteste gegen Netrebkos Auftritt haben sich auch außerhalb des Festivals ausgeweitet. Bei einer Kundgebung vor dem Opernhaus wehten ukrainische Flaggen, und Frauen demonstrierten gegen den Krieg in der Ukraine. Das Festival hat erklärt, es verstehe die Bedenken der Demonstranten, werde aber bei seiner Entscheidung bleiben, Netrebko auftreten zu lassen.